Zeitlos und nachhaltig
Im Kölner Süden wurde eine denkmalgeschützte Villa zu einem Familiendomizil zurückgebaut
Eine denkmalgeschützte Villa von 1911 sollte in ihren ursprünglichen Charakter zurückversetzt werden. Das großbürgerliche Anwesen war in der Nachkriegszeit in kleinere Einheiten unterteilt worden. Durch den Auszug der Mieter im Dachgeschoss bot sich die Gelegenheit die vier Etagen wieder zu einem Ganzen für die Familie zusammenzufügen. Das beauftragte Kölner Büro Steves & Borsum Architekten plante eine behutsame Modernisierung, die den historischen Bestand saniert und mit modernen Elementen zur zeitlosen Synthese verbindet.
Zunächst wurde das Dachgeschoss mit dem Spitzboden kernsaniert und mit zwei neuen Bädern ausgestattet. Nach dem Einbau eines zentralen Aufzuges, der Barrierefreiheit ermöglicht, erfolgte der eigentliche Zusammenschluss der Etagen: Das alte Mietertreppenhauses wurde komplett zurückgebaut und durch eine geradlinige Holztreppe ersetzt, die sich mit ihrem geschwungenen Geländer stilbewusst der bauzeitlichen Situation annähert. Moderne raumhohe Stahlglastüren ersetzen die früheren Wände und Wohnungstüren und verbinden die Treppenanlage so offen mit den einzelnen Wohnetagen. Die dabei entstandenen großzügigen Raumfluchten bieten viel Platz für das Zusammenleben mit moderner Kunst. Eine funktionale und stimmungsvolle Beleuchtung verleiht den Räumen viel Wärme und Behaglichkeit und illuminiert die Kunstwerke dezent und wirkungsvoll. Für den Umbau wurden durchweg baubiologisch einwandfreie Materialien verwendet – vom Rohboden aus tragendem Trockenestrich über das als estrichfreies Stecksystem realisierte Fußbodenheizungssystem mit geschraubten Dielen bis hin zum vollkommen kunststofffreien Kalkputz und Anstrich mit Sumpfkalkfarbe.
Fotos:
Philipp Steves
(Erschienen in CUBE Köln Bonn 01|25)