Stadthaus im neuen Gewand
Nach energetischer Sanierung fügt sich ein Wohnhaus erstmals in die Straße ein
In einem Stadtteil in Wuppertal gelegen, der durch die hohe Dichte denkmalgeschützter Bauten sogar überregionale Aufmerksamkeit erfährt, stand das Wohnhaus aus dem Jahr 1964 mit weiß gefliester Fassade und kleinen Fensteröffnungen eingeklemmt zwischen Gründerzeitfassaden. Um die energetische Situation und das äußere Erscheinungsbild deutlich zu verbessern, sollte das Wohnhaus im höchsten KfW-Effizienzhaus-Standard von 2020 energetisch saniert werden. Zudem wünschten die Bauherren, dass die Bürofläche im Erdgeschoss in eine Wohneinheit umgewidmet wird und zwei kleine Dachwohnungen zu einer großen Wohnung mit Gaube auf ganzer Breite zusammengelegt werden. Das Dach sollte entsprechend gedämmt und neu eingedeckt werden.
Das mit der Planung beauftrage Büro Rocho Architekten aus Wuppertal erreichte mit wenigen Eingriffen in die Bausubstanz eine deutliche Aufwertung des Gebäudes, indem es die geschichtsträchtigen Denkmalfassaden modern interpretierte. Die Vorder- und Rückfassade wurden dabei mit einem mineralischen Wärmedämmverbundsystem verkleidet und glatt verputzt. Die Fenster wurden komplett gegen Kunststofffenster mit Dreifachverglasung ausgetauscht. Die Fensterlaibungen erhielten dazu weiß abgesetzte, vertiefte Faschen. Passend dazu wurde die neue Haustüranlage auf die Breite der darüberliegenden Fenster verkleinert. Neue Gesimsbänder unterhalb der Fenster strukturieren die Fassade wie bei den Nachbargebäuden horizontal. Der Putz des Gebäudesockels ist mit einer vertikalen, dunkel gestrichenen Zahnleistenstruktur klar abgesetzt. Das Gebäude wirkt nun inmitten der Straße eigenständig und doch eingebettet in die Häuserflucht.
Fotos:
Sigurd Steinprinz
www.steinprinz.de
Brillux
(Erschienen in CUBE Düsseldorf 02|22)