Großzügig vermittelnd

Ein Einfamilienhaus artikuliert die städtebauliche Situation passgenau

Nicht immer müssen Einfamilienhäuser in ausgewiesenen Neubaugebieten oder als Ersatzneubau entstehen – auch durch Nutzungsänderungen von Teilgrundstücken kann Platz für ein Wohnhaus geschaffen werden. So bot sich dem Niederkasseler Architekten Johannes Nöbel die Gelegenheit, den asphaltierten Hof eines Gemüse- und Obstgroßhandels in einer Bestandssiedlung unweit der grünen Sieg-Mündung im Ortsteil Mondorf zu erwerben. Das aus dem Gewerbebetrieb herausparzellierte Grundstück wurde mit einem Einfamilienhaus bebaut, das zwischen der Lagerhalle des Betriebs und der benachbarten Wohnbebauung harmonisch vermittelt.

Großzügig sollte das Haus für die dreiköpfige Familie sein, viel Tageslicht, eine enge Verbindung zwischen innen und außen sowie eine einladende gemütliche Wohnatmosphäre bieten. Um auch für das Alter gerüstet zu sein, musste es barrierefrei konzipiert werden. Aber nicht allein die Wohnfläche stand im Fokus: Es sollte auch eine Lösung gefunden werden, die den städtebaulichen Kontext stärkt. Leitidee des Entwurfs ist es, die ausgeprägte Länge des Grundstückes im Gebäude erfahrbar zu machen. Entsprechend wurde die Doppelgarage in einen mit 26 m ungewöhnlich langen Baukörper integriert, der zur Straße nur wenige Öffnungen aufweist, zum Garten sich aber umso stärker öffnet. Das überwiegend eingeschossig konzipierte Gebäude entwickelt sich dabei winkelförmig und rückt bis an die Rückfassade der benachbarten Lagerhalle heran. Während der vordere Flügel Garage, Hauswirtschaftsraum, Entree und ein Gästebad mit Dusche aufnimmt, ist der hintere allein für die Gemeinschaftsräume reserviert: Eine offene Küche mit Kochinsel und Essbereich geht hier fließend in den Wohnbereich über – wobei eine mobile raumhohe TV-Wand jederzeit eine flexible Raumtrennung zulässt. Dahinter schließt sich das direkt an den Gebäudebestand der Lagerhalle angebaute Arbeitszimmer an, das sich im Alter leicht zum Schlafzimmer umfunktionieren lässt. Ein direkter Anschluss an die Außenräume ergibt sich zu zwei Seiten für die Nutzung zu unterschiedlichen Tageszeiten: Der großzügige Wohn- und Essbereich ist nach Westen orientiert und mit einer breiten Fensterfront und einem überdachten Freisitz versehen. Nach Süden ergibt sich zudem ein von Fensterfronten gerahmter Innenhof, der viel zusätzliches Tageslicht in das Erdgeschoss lässt, aber auch eine gemütliche Sitznische im Wohnbereich schafft. Alle privaten Bereiche – Schlaf- und Kinderzimmer sowie ein großes Bad – befinden sich schließlich in einem farblich abgesetzten, klar konturierten Satteldachgeschoss, das dem Flachbau aufgesetzt wurde. Der leicht zurückspringende Aufsatz nimmt die Fluchtlinien und Dachformen der benachbarten Reihenhäuser bewusst auf und stärkt so deutlich den städtebaulichen Bezug des Hauses.

www.noebel-architektur.de

Fotos:

Bernadett Yehdou
www.bernadett-yehdou.de
Johannes Nöbel

(Erschienen in CUBE Köln Bonn 04|22)

Architekten:

Nöbel Architektur
www.noebel-architektur.de

Fenster:

Bauen + Leben
www.bauenundleben.de/bonn

Dachdeckerei:

Bedachungen Bitz
www.bedachungen-bitz.de

Schlosserei:

Brungs Metallbau
www.brungs-metallgestaltung.de

Heizung, Sanitär:

WWS Küpper
www.wws-kuepper.de

Trockenbau:

Dieter Kuppert Akustik und Trockenbau
www.ausbaukuppert.de

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