Kontrastvoll ergänzt
Ein Wohnhaus im Bonner Süden wurde saniert und durch einen Anbau erweitert
Das 1934 erbaute Wohnhaus zeichnete sich durch eine schlichte und geradlinige Formensprache aus – mit besonderen Gestaltungselementen: Neben Gebäudevorsprüngen gab es einen runden Erker mit farbigen, bleiverglasten Fenstern und eine elegant geschwungene Holztreppe. Das mit der Sanierung, Erweiterung und Innenraumgestaltung beauftragte Büro der Bonner Innenarchitektin Michaela Fuchs entwickelte ein ganzheitliches Konzept, mit dem Innen und Außen harmonisch zusammengeführt werden.
Die Bauherren wünschten sich eine Vergrößerung der Wohnflächen und eine damit einhergehende energetische Sanierung des Hauses. Zugleich sollte dabei jedoch die Bausubstanz des Bestands erhalten und gewürdigt werden. Zur Strassenseite konnte dem Haus ein zweigeschossiger Erweiterungsbau mit Dachterrasse angegliedert werden. Jeweils drei Achsen mit bodentiefen französischen Fenstern lassen das Tageslicht großzügig in das Erd- und Obergeschoss fließen. Kontrastierend zur weißen Putzfassade des Bestandes wurde der Anbau mit einer schwarzen hinterlüfteten Aluminiumverbund-System-Fassade versehen. Durch die neue Fensterfront ergeben sich reizvolle Aussichten in das umliegende Grün über den benachbarten Rhein bis hinüber zum Siebengebirge. Passend dazu wurden im Bestand alle Fenster und die Haustür ausgetauscht – auch hier kontrastieren die schwarz lackierten Holzprofile mit der erneuerten weißen Putzfassade. Auch die bleiverglasten Fenster aus der Bauzeit ließen sich sowohl hinsichtlich des Wärme- als auch des Schallschutzes optimieren. Sie wurden aufwendig in die Isolierverglasung eingesetzt, die Fensterrahmen verstärkt und neu lackiert. Der Gestaltung von Außenfassade und Innenräumen liegt ein ganzheitliches Konzept zugrunde. Im Inneren werden die Wände, Fenster- und Türrahmen weiß dominiert, ergänzt um weitere dezente, leicht getönte Farbtöne. Dazu treten auch hier punktuell gesetzte schwarze Akzente – sei es im Mobiliar, bei den Leuchten oder in Form von Accessoires. Das schafft eine helle, freundliche und gemütliche Stimmung im Haus, die durch den geölten Eichenparkettboden im offenen Wohn-Essbereich untermalt wird. Die vorhandene Holztreppe wurde gründlich aufgearbeitet und die Treppenwangen, Geländerstäbe und Setzstufen weiß lackiert – der Handlauf erhielt dazu ein schwarzes Finish.
Fotos:
Arseny Rossikhin
www.rossinikhinarseny
(Erschienen in CUBE Köln 02|24)