Leuchtender Charme

Herz-Jesu-Kirche in Duisburg mit Licht- und Raumdramaturgie

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Als die Herz-Jesu-Kirche in Duisburg-Buchholz am 25. Oktober 1964 eingeweiht wurde, reichten die 650 Sitzplätze nicht aus. Mehr als tausend Besucher kamen, um die vom Essener Architekten Fritz Kreidt entworfene Kirche zu feiern. Heute sind die Besucher nicht mehr so zahlreich. Um auf die künftigen Entwicklungen vorbereitet zu sein, wurde das Bauwerk in den vergangenen Jahren flexibler gestaltet. Von seinem Charme, der insbesondere von der Beleuchtung lebt, hat es nichts eingebüßt.

42 m ragt der freistehende Kirchturm mit fünf Glocken in die Höhe. Besonders außergewöhnlich machen den Kirchbau zwei Lichtwände. Sie bestehen aus 1.100 großen Betonsteinen und ebenso vielen Glasbausteinen, in denen zahllose Glühbirnen für eine ganz besondere Beleuchtung sorgen. Durch ein quadratisches Fenster in der Kuppel fällt das Tageslicht direkt auf den Taufstein. Aus den mit Backsteinen verkleideten Innenwänden ragen ebenfalls aus Backstein gemauerte Engel hervor, die kupferne Posaunen in den Händen halten. Der Innenraum wird vom Altar beherrscht, der auf schweren, geschweißten Kreuzprofilen mit einer Platte aus Granit steht. Im Jahr 2011 bauten Kastner Pichler Architekten den Sakralbau in einem ersten Bauabschnitt um. Mit dem Entfall des bestehenden Jugendzentrums und des Gemeindehauses galt es, neue Raumkonfigurationen zu bilden, die die umfangreiche und differenzierte Gemeindearbeit in den verbleibenden Räumen weiterhin ermöglicht. Die Räume unter den Emporen wurden mit mobilen schall- und wärmegedämmten Trennwänden vom großen Kirchenraum abgetrennt. So wurde die sakrale Wirkung des großen Kirchenraums, dessen Wände sich bereits durch die Dachform zum Altar hin nach oben entwickeln, noch gesteigert, da sich nun auch der gesamte Kirchenraum nach oben zusätzlich aufweitet. Diese Raumdramaturgie wird durch das vergrößerte Oberlicht und die darauf abgestimmte Kunstlichtführung – nach oben hin wirkendes indirektes Licht, welches zusätzlich farbig gestaltet werden kann – unterstützt.

Durch die räumliche Verdichtung im unteren Bereich zwischen den Emporen, wird gleichsam eine spirituelle Verdichtung bei den Besuchern erzeugt. In einem zweiten Bauabschnitt wird in diesem Jahr die Akustik weiter verbessert: Die gepolsterte, schallabsorbierende Bestuhlung wird durch flexible Stapelstühle ersetzt, die die Nachhallzeit verbessern. Die Räume unter den Emporen werden mit mobilen Wänden abgetrennt. So entstehen flexibel nutzbare Räume für den Alltag, die zu den großen Festen, an denen ein volles Haus erwartet wird, für die Besucher als Vergrößerung des Kirchenraumes zur Verfügung stehen. Die Kirche, die es sogar in den „Atlas of European Architecture“ geschafft hat, ist nun wieder zukunftsfähig.

www.kastnerpichler.de

Fotos:

Konstantin Pichler

(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 02|19)

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