In einer Handschrift
Die Erweiterung eines Weinguts fügt sich harmonisch in den Bestand ein
Mit dem jüngsten Projekt, das von Neugebauer Architekten auf der Rüdesheimer Straße 8b geplant und realisiert wurde, wurde das Weingut Leitz um eine Lagerhalle mit Weinprobierraum ergänzt. Eine Erweiterung, die die betrieblichen Abläufe komplettiert und der internationalen Expansion des Weinguts Rechnung trägt. Denn um den nationalen und internationalen Handel erfolgreich managen zu können, fehlten vor allem Lagerflächen. Diese wurden nun geschaffen – ebenso wie eine zusätzliche Weinprobierstube, die auch als Location für Events genutzt werden kann. Ausgestattet mit einer riesigen Theke sowie Außengrill mit fantastischer Terrassensicht über den Rheingau hinaus, bietet sie Platz für 200 Personen und kann für Hochzeiten, Jubiläen, Tagungen oder Ähnliches angemietet werden.
Desweiteren umfasst der Neubau acht Ferienappartements, die rückwärtig angeordnet sind. Damit kann das Motel Leitz seinen Kund:innen und Gästen nun eine adäquate Unterkunft inklusive Sauna und direktem Blick auf das Niederwalddenkmal bieten. So weit, so gut. Doch welche Rahmenbedingungen hatte der Neubau in Sachen Architektur zu erfüllen? In jedem Fall sollte er sich ganz selbstverständlich an den gewachsenen Bestand des Weinguts anpassen und als logische Ergänzung der bisherigen Bebauung das Gesamtbild abrunden. „Unser Auftraggeber Johannes Leitz legt größten Wert auf eine wiedererkennbare Handschrift seiner Unternehmensphilosophie“, so Architekt Jens-Paul Neugebauer und ergänzt, dass er diesen Anspruch nicht nur konsequent bei seinen Weinen umsetzt. Er möchte auch, dass sein Unternehmen diese Haltung nach außen transportiert. Diesem Wunsch entsprechend fügt sich das Gebäude hinsichtlich des Baukörpers, der Höhenentwicklung, allgemein der Proportionierung und auch in Punkto Materialität harmonisch in das bisherige Gebäudeensemble des Weingut Leitz ein. Um dabei vor allem dem zuletzt entstandenen Gebäude, dem Bürogebäude, architektonisch zu entsprechen, wurde die Lagerhalle in Sichtbeton und mit einer metallischen Holzverschalung errichtet. Analog zum Bestand sind die Tore der Halle, alle Metallbauarbeiten sowie die großzügigen Glasflächen des neuen Weinprobierraumes in Schwarz gehalten.
Dass Transparenz und Qualität das oberste Gebot des Weinguts Leitz sind, spiegelt sich in der Architektur wider, deren Sprache mit einfachen Details und ganz ohne Schnörkel auskommt. Alle Materialien sind qualitativ hochwertig, dabei aber in ihrer Anmutung pflegeleicht, langlebig und vor allem einfach. „Mit diesem Neubau wollten wir einen wertvollen architektonischen Beitrag für die Rheingauer Landschaft leisten und ich denke, das ist uns auch gelungen“, resümiert Neugebauer.
www.leitz-wein.de
www.jpn-architekten.de
Fotos:
Sandra Hauer
www.nahdran.com
(Erschienen in CUBE Frankfurt 03|24)