Klein, aber fein

Auf dem Grundstück des ehemaligen Stadtbads Wedding sind 330 Mikroapartments entstanden

Das Grundstück auf dem Gelände des ehemaligen Stadtbads Wedding war lange Zeit im Visier verschiedener Investoren und Entwickler. Als Lambert Immobilien den Zuschlag erhalten hatte, schickte das Büro Deluse Architects dem Entwickler initiativ einen Vorschlag zur Bebauung. Die Idee, dort einen Wohnkomplex mit Studentenwohnungen zu errichten, stieß sofort auf positive Resonanz. Umgehend wurde der Auftrag zur Planung des Projekts erteilt. Deluse Architects war für Leistungsphase 1–4 verantwortlich. Leistungsphase 5 übernahm das Büro Colognion Architekten, mit dem der Entwickler in Berlin bereits in der Nähe des Alexanderplatzes ein vergleichbares Projekt realisiert hatte.

Der Bebauung des Grundstücks waren umfangreiche Diskussionen mit dem Stadtplanungsamt und dem Stadtrat für Mitte vorausgegangen. Man kam zu der Übereinkunft, die Bebauung zur Straße entlang der Blockkante geschlossen zu halten. Dahinter platzierten die Architekten zwei weitere freistehende Gebäude. Damit ergibt sich im Stadtraum eine ungewöhnlich offene Bebauung mit viel Freiraum und unmittelbarem Bezug zum Grün des nahen Parkstreifens an der Panke. Auch für die Fassadengestaltung gab es verschiedene Vorschläge, unter anderem wollten die Architekten ein komplett schwarzes Gebäude errichten. Dem Baustadtrat gefiel vor allem der Vorschlag, die Fassade mit Backsteinfeldern zu akzentuieren, was der Entwickler dann auch umsetzte. Der aufgeklebte Klinker gliedert die Fassade und sorgt mit dem Wechsel von dunklen und hellen Steinen für ein lebendiges Farbspiel. Die Verteilung der bodentiefen Fenster ist streng symmetrisch und übereinander liegend. Bei den geringen Wohnungsgrößen gab es dazu keine Alternative. Balkone gibt es keine. Die Erfahrung hatte gezeigt, dass Studenten ihren Balkon nur wenig nutzen. Sie stellen dort allenfalls ihr Fahrrad oder das Getränkeleergut ab.

In den Gebäuden an der Gerichtstraße sind ausschließlich Mikroapartments entstanden. Nur im Erdgeschoss befinden sich zusätzlich zwei Ladenflächen. In den Apartments ist auf kleiner Fläche das Wohnen optimal organisiert. Es gibt eine Kitchenette, ein Schlafsofa und ein Bad mit Dusche. In herkömmlichen Studentenwohnheimen herrscht in den Fluren und Treppenhäusern oft eine triste Stimmung. Dem wirken die Architekten mit viel Liebe zum Detail entgegen. Die Treppenhäuser sind großzügig gehalten. Die langen, eintönigen Flure erhielten eine moderne Farbgestaltung. Auch die Briefkästen sind kein monochromer Block, sondern haben alle unterschiedliche Farben. Die Nachfrage nach den Wohnungen war von Anfang an sehr hoch. Der Entwickler hat sämtliche Apartments in kürzester Zeit verkauft.

www.delusearchitects.com

Fotos:

Branislav Jesic
www.branislav-jesic.com

(Erschienen in CUBE Berlin 02|19)

Nothing found.

Einladende blaugrüne Bürowelt

Prototyp für Arbeitsambiente einer Firmenkette

Einprägsamer Rhythmus

Erweiterungsbau für Forschung, Praxen und Labore der Humangenetik zeigt sich offen und einladend

Ein Thron Über der Stadt

Exklusive Penthousemaisonette-Wohnung in Mitte

Vorne offen, hinten geschützt

Rollstuhlgerechtes Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung auf drei Etagen

Nothing found.

Farbe muss nicht bunt heißen

Atmosphäre im Stadtraum, der Architektur und im  Innenraum wirkt auf das menschliche Wohlbefinden

LXSY_FULL-NODE_12563_15_700pixel

Gemeinsamer Rahmen

Die Gestaltung drängt sich nicht in den Vordergrund, sondern bleibt sachlich und reduziert.

muh_st_peter_2020_06_30cm_15_700pixel

Nicht in Stein gemeißelt

Aus einem Bildhaueratelier wird Wohnraum auf mehreren Ebenen

03_LKL_Up-_Berlin_EP03964-0146_15_700pixel

Vom Warenhaus zum Workspace

Das Up! Berlin präsentiert sich als markantes Bürogebäude mit ausgefallenem Lichtkonzept

DSC03229bXL_19_700pixel

Fenster zum Hof

Auch im Hinterhof entsteht in Berlin spannende zeitgenössische Architektur

444_10_SM_190828_15_700pixel

Irrgarten entwirrt

Die Galerie fungiert als Erschließungs- und zentrales Eingangsgebäude und verbindet zusammen mit der Archäologischen Promenade vier von fünf Museen…

05_Stream_Gewers_Pudewill_HG_Esch_1_15_700pixel

Gläserne Turmlandschaft

Stream – ein auffälliges Bauwerk im Quartier Mediaspree

041_Fassade_210915_DSF1005_neu_15_700pixel

Alte Pracht wiederhergestellt

Ehemalige Schau- und Verkaufsräume originalgetreu erneuert