Räume des Werdens
Eine große Medienagentur setzt auf flexible Arbeitswelten – mit klaren Orientierungen
Medienagenturen brauchen Orte, an denen kreative Ideen leicht entstehen und schnell kommuniziert werden können. Räumlichkeiten, die den Workflow unterstützen und nicht einengen, sind die Voraussetzung dafür. Für die Omnicom Media Group Germany (OMD), eine der weltweit größten Media-Agenturen, wurden die Büroräume im Stilwerk Düsseldorf neu gestaltet. De Winder Architekten aus Berlin, die aus einem Wettbewerb als Sieger hervorgingen, haben in enger Abstimmung mit dem Bauherrn eine Bürolandschaft auf der 4. Etage geschaffen, die Kommunikation, Teamarbeit und Kreativität genauso fördert wie sie individuelle Rückzugsräume und Orientierung ermöglicht.
Im Empfangsbereich und in den Kommunikationszonen erfolgte eine komplette Umgestaltung der vorhandenen, etwa 3.500 m² Bruttogeschossfläche. So erhielt das neu konzipierte Entree mit dem zentral angeordneten Tresen und der direkt angebundenen Konferenzzone einen deutlich repräsentativeren Charakter. Der große Konferenzraum wurde dagegen als ein Raum konzipiert, der bewusst das Unfertige und Provisorische thematisiert, um die Mitarbeiter und Kunden zum „Teil des Werdens“ zu machen. Mit seiner Deckenebene aus Gerüststangen ist er für interne Besprechungen als auch für den Kundenverkehr flexibel gestaltbar, werden Licht- und Präsentationselemente doch einfach nur temporär fixiert. Um die Flexibilität in der Teamarbeit zu erhöhen, wurden in den Arbeitsplatzbereichen partiell Glaswände des vorhandenen Bestands entfernt. Hinzugefügte Akustikpaneele können zugleich als Pinnwand genutzt werden und bieten Sichtschutz in der Raumfolge. Die komplette Neugestaltung der Nutzfläche hat eine deutlich höhere Anzahl und Varianz an Raumgrößen und -typen für Besprechungen erbracht – für eine Reihe von temporären Arbeitsplätzen genauso wie auch für Pitch-Räume. Für den spontanen Austausch der Mitarbeiter und als Schnittstelle der Teams fungieren Kommunikationszonen zwischen den außen und weiter innen liegenden Arbeitsplätzen. Durch ihre unterschiedliche Farbgebung sind sie besonders hervorgehoben und sorgen so für Orientierung auf der Fläche. Mehrere Telephone Booths, Teeküchen mit Stehtischen für Stand-up-Meetings sowie Kopier- und Serviceinseln stehen hier bereit. Lamellen- und Holzstrukturen an den Decken artikulieren diese neuen Kommunikationsbereiche zusätzlich.
Unmittelbarer Output eines partizipierenden Mitarbeiterworkshops ist schließlich die großzügige Cafeteria mit Loungeinsel, die in die Bürolandschaft integriert wurde. Hier schlägt das Herz für den informellen Austausch der Mitarbeiter – dank flexibler Möblierung lässt sie sich aber auch für Schulungen, Vorträge und interne Workshops nutzen.
(Erschienen in CUBE Düsseldorf 03|19)