Projizierte Interferenzen

Die Physikalischen Institute der Universität Köln haben einen neuen Erweiterungsbau erhalten

211124003_15_700pixel

Die Physik zählt zu den spannendsten Gebieten der Naturwissenschaft. An der Universität zu Köln wird zum ganzen Spektrum dieses Faches geforscht – von der Struktur der Materie im Kleinsten in der Kern- und Molekülphysik bis zu Schwarzen Löchern und der Dynamik von Galaxien. Die fünf Institute der Fachgruppe Physik – Astrophysik, Experimentalphysik, Kernphysik, Theoretische Physik und Biologische Physik – sind eigenständige, und doch eng miteinander kooperierende wissenschaftliche Einrichtungen, die eine gemeinsame Infrastruktur nutzen. 

Der Gebäudekomplex, der in den 1960er-Jahren nach Plänen des bekannten deutschen Nachkriegsarchitekten Willy Kreuer (1910–1984) errichtet wurde, erhielt 2014 einen ergänzenden Neubau für den Lehr- und Forschungsbereich Theoretische Physik. Das dafür mit Entwurf und Realisierung beauftragte Kölner Architekturbüro heinlewischer hat als Generalplaner nun auch den zweiten Erweiterungsneubau realisiert. Dieser schließt den U-förmigen Bestandskomplex als Querriegel ab – eigenständig und doch mit gestalterischen Adaptionen. Auf insgesamt fünf Geschossen und einer Gesamtfläche von 7.010 m² stellt der Neubau moderne Labore, Büros, Messräume, Werkstätten und Reinräume zur Verfügung. Besonderen Wert legten die Architekten dabei auf die respektvolle Einordnung des Neubaus in den Gesamtkontext. Ohne in Konkurrenz zu den Bestandsgebäuden treten zu wollen, erfolgte die Gestaltung des Neubaus als eigenständiger Baukörper. Um eine Verbindung herzustellen, wurde die ausgeprägte horizontale Fassadengliederung des Bestandes auf den Neubau als wesentliches Gestaltungsmerkmal übertragen. Die sich im Bestand zeigende Addition von Fensterband, Brüstung und Sturz, Sonnenschutzkasten, außen liegenden Lamellenelementen sowie vorgelagertem Wartungsgang spiegelt sich in der Fassade des Gebäudes entsprechend wider – in einer ganz ähnlichen Material- und Farbgebung. Der vorgelagerte Sonnenschutz aus feststehenden horizontalen Lamellen verleiht dem Neubau seine eigenständige Erscheinung. Er trägt zudem als Projektionsfläche den Inhalt des Hauses nach außen, indem er physikalische Themen wie Interferenz, Überlagerung, Verschiebung und Bewegung in eine visuelle Gestaltung übersetzt. Die versetzte Anordnung der unterschiedlich breiten und tiefen Lamellen aus reinweiß pulverbeschichteten Aluminiumprofilen erzeugt dabei ein lebendiges und dynamisches Fassadenbild und ermöglicht zugleich eine ausgeglichene Lichtsituation in den Innenräumen. Durch Absorption und Reflexion ist so zu allen Jahreszeiten ein qualitätsvoller Sonnenschutz gewährleistet. Damit auch der Altbestand wieder zukunftsfähig wird, wurde das Kölner Architekturbüro kürzlich auch mit der Gesamtsanierung der Physikalischen Institute beauftragt. 

www.heinlewischer.de

Fotos: 

Brigida González
www.brigidagonzalez.de

(Erschienen in CUBE Köln 03|23)

Nothing found.

Einzigartiges historisches Anwesen

Ein Ensemble der Harmonie und Ästhetik

Selbstbewusst im Bestand

Trotz kontextueller Vorgaben entstand ein individuelles Wohnhaus mit besonderer Ausstrahlung

Gently Radical

Innenarchitektur zwischen Radikalität und Sanftheit

Aus nüchtern wird wohnlich

Neugestaltung eines Hauses am Hang führt unterschiedliche Wohnebenen stilistisch zusammen

Nothing found.

01_Fassade-Sued-frontal_19_700pixel

Wohninsel mit Park

Ein Wohnhaus in Bad Honnef bietet offene Grundrisse mit maximalen Ausblicken ins Grüne

CHILL_Mood-1_15_700pixel

Individuelle Lösungen

Das Kölner Label Wood U? steht für Möbel und praktische Wohnaccessoires

02_Foto_BA-rogebN-ude-Triotop_15_700pixel

Aufstrebend gerastert

Geradlinig liegt ein Bürogebäude zwischen Natur und markanter Brücke

JBNG_PARAT_03_15_700pixelgl4VRVqQuGaox

funktionales design

JBNG kombiniert Einflüsse aus Produktdesign, Architektur, Handwerk und Grafikdesign

_DSC3125_b_19_700pixel

Schwebend am Hang

Ein sanierter Bungalow von 1964 in Bad Honnef wirkt so zeitgemäß wie ein Neubau

Studentenwohnheim-Projekt-42-Bonn_raum-fu-r-architektur-1-_700pixel

Ganzheitlich nachhaltig

Einem Studierendenwohnheim gelingt die Symbiose von Architektur, Haustechnik und Nutzern

_JGF2077b_15_700pixel

Neues in Altes eingepasst

Die bewusst zurückhaltende Gestaltung lenkt den Blick auf die Kunst und den Rhein

K_BU-_ID-Cologne_23207_48_RR-bearbeitet_15_700pixel

Innovation durch Tradition

Die ersten zwei Häuser des I/D Cologne interpretieren Mülheims reiches Industriearchitekturerbe