Aufgeräumtes Ergebnis

Ein Einfamilienhaus aus dem Jahre 1960 wurde in die Neuzeit transformiert

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Das haben so alte Häuser einfach an sich: Irgendwann sind sie tatsächlich „in die Jahre gekommen“ und passen von der Aufteilung und den Materialien gar nicht mehr zu den Bewohner:innen. Sie müssen dann erst einmal ein wenig „aufgeräumt“ werden, um in der Neuzeit anzukommen. Diesen Job übernahm bei einem Einfamilienhaus, Baujahr 1960, die Münchner Architektin Alexandra Kiendl. Behutsam, aber mit dem Willen zur Veränderung, transformierte sie, im Einklang mit und ganz nach den Wünschen der Bauherrschaft, das Heim einer vierköpfigen Familie in Neubiberg.

Jetzt ist das Haus fast nicht wiederzuerkennen: Alles ist nun stimmig, vom farblich weißen Grundkonzept mit Elementen in „Sage“ – also Salbeigrün. Ziel der Planung war es, das Erdgeschoss als offenen Aufenthaltsbereich für die Familie tagsüber zu gestalten und das Obergeschoss als Arbeits- und Schlafbereich einzurichten. Im Zuge des Umbaus wurde außerdem eine komplette Sanierung der Wasser- und Elektroinstallationen durchgeführt. Die Küche ist nun der neue Mittelpunkt des Hauses: Durch behutsame Öffnungen in den Bestandswänden ist eine räumliche Verbindung zwischen Wohnzimmer und Esszimmer entstanden, mit der Küche als eingebautes farbenfrohes Bindeglied. Der Clou ist ein Lichtfenster zum Flur. Hierfür wurde eine Bestandsöffnung genutzt und so eine Tageslichtquelle gewonnen. Viel Stauraum – das war der größte Wunsch der Bauherrenfamilie – den die Architektin mit vielen maßangefertigten Einbauschränken erfüllte. So bilden nun in der Küche die Schrankoberflächen, in Kombination mit der warmen hellgrauen Wandfarbe, eine ruhige Kombination zur seidengrünen Küche. Um im Budget zu bleiben, aber auch um gut erhaltene Bestandteile weiterhin zu nutzen, wurden die alten Holztüren und Fenster aufgearbeitet und mit einem frischen weißen Lack versehen. Auf diese Weise bringen sie viel mehr Helligkeit ins Wohnkonzept. Apropos Holz, ein vormals holzgetäfeltes Zimmer mit angrenzendem Abstellraum im Obergeschoss wurde durch zahlreiche Einbauschränke und ein Bett in Weiß zum lichten Refugium.

Das Bad im Ergeschoss wurde mit dem WC über eine neue Innentür verbunden und mit größeren Fenstern ausgestattet. Der Zugang ins WC vom Flur aus wurde verschlossen und weiterer Stauraum in der Nische geschaffen. Die von einem Schreiner gefertigten Möbel haben einen Bezug zur Küche, wo das gleiche Material als Oberfläche des Möbelkorpus verwendet wurde. Zeitlose, moderne Fliesen in Weiß und eine bequem zugängliche bodengleiche Dusche transformieren das Bad ebenfalls in die Neuzeit. Alexandra Kiendl hat hier äußerst behutsam, budget- und zugleich ressourcenschonend in den Bestand eingegriffen. Diese Herangehensweise kam bei der Bauherrschaft sehr gut an: Sie ist äußert zufrieden mit ihrem alten, neu „aufgeräumten“ Haus.

www.alexkiendl.de

Fotos:

Jonathan Sage
www.jonathansage.de

(Erschienen in CUBE München 02|23)

Architektur:

Alexandra Kiendl
www.alexkiendl.de

Sanitär-Keramik:

Villeroy & Boch
www.villeroy-boch.de
Geberit
www.geberit.de

Armaturen:

Grohe
www.grohe.de
Hansgrohe
www.hansgrohe.de

Beschläge:

Häfele
www.haefele.de

Fliesen:

Mosa
www.mosa.com

Parkett:

Engelhard
www.engelhard-holz-boden.de

Linolium:

Forbo
www.forbo.com

Küchenausstattung:

Miele
www.miele.de
Bosch
www.bosch.de

Leuchten:

SLV
www.slv.com
Nordlux
www.nordlux.com

Schalter:

Jung
www.jung.de

Küchenarbeitsplatte:

Cesarstone
www.caesarstone.de

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