Bahnerhaus in neuem Glanz

Im sanierten Haus Herzogstand trifft Historie auf moderne Energieeffizienz

Hier wohnten früher Beschäftigte der Isartalbahn, die von 1898 bis 1964 zwischen München, Bichl und Kochel verkehrte: Das Haus Herzogstand, erbaut im Jahr 1936, ist ein typisches Beispiel für die Architektur jener Zeit und der Region. 2022 erfüllte sich die Münchner Architektin Antje Bulthaup einen lang gehegten Traum und erwarb das renovierungsbedürftige Bahnerhaus, um ihm neues Leben einzuhauchen. Ihr Ziel, den historischen Wert des Gebäudes zu bewahren und gleichzeitig moderne Wohnstandards und Anforderungen an Energieeffizienz und CO₂-Reduktion zu erfüllen, hat sie mit Bravour gemeistert. Heute steht das Haus einem Neubau in nichts nach und hat gleichzeitig seine einzigartige Vergangenheit bewahrt.

Davor war jedoch einiges zu tun: So wurde der alte Dachstuhl entfernt und das Dachgeschoss in moderner Holzbauweise neu errichtet. Die neue Dachgeschosswohnung mit Balkon ist nun hell, luftig und modern – ebenso wie die renovierten Wohnungen im Hochparterre und ersten Stock. Von dort bietet sich ein schöner Ausblick auf die umliegenden Berggipfel und den Ortskern von Kochel. Um den Energiebedarf und CO₂-Ausstoß zu senken, wurde das gesamte Gebäude umfassend gedämmt und mit Wärmeschutzfenstern ausgestattet. Eine Photovoltaikanlage mit leistungsstarkem Batteriespeicher versorgt das Haus mit Strom, drei Pufferspeicher gewährleisten eine konstante Energieversorgung auch bei wenig Sonnenlicht. Eine energieeffiziente Luft-Wasser-Wärmepumpe liefert Warmwasser und Heizwärme, die über eine Fußbodenheizung verteilt wird. Schwedenöfen in allen Wohneinheiten sorgen für zusätzliche Wärme und eine gemütliche Atmosphäre. Vor der Sanierung gab es im Haus keine Heizung, sondern nur Holzöfen und einen Holzherd, den sogenannten „Wamsler“. Auch Bäder fehlten, diese wurden in jeder Wohnung nach heutigem Standard nachgerüstet. Antje Bulthaup legte bei ihrem Projekt zudem großen Wert auf ökologische Materialien und Kreislaufwirtschaft. Alte Bauelemente wie Dielen und Fenster wurden zur Wiederverwendung verkauft. Auch für den antiken Dachstuhl gab es Interessenten, doch der Abbau war logistisch zu aufwendig. Deshalb wurde er schließlich zu Brennholz verarbeitet und damit einer thermischen Verwertung zugeführt. Außerdem wurden nur Materialien aus der Region verwendet und ortsansässige Firmen führten die Arbeiten durch, um die lokale Wirtschaft zu unterstützen und die Umweltbelastung durch Transportwege zu minimieren. Drei der fünf Wohnungen können heute übrigens als Ferienunterkünfte gemietet werden. Auch bei den Einheimischen kam das Projekt gut an, die es als wichtigen Schritt zum Erhalt des lokalen Erbes ansehen.

www.haus-herzogstand.de
www.antje-bulthaup.com

 

Fotos:
Quirin Leppert
www.quirinleppert.de

(Erschienen in CUBE München 03|24)

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