Schmuckstück Geschaffen

Denkmalgeschützte Villa eines Bergbauingenieurs wird zu einem Restaurant samt Kochschule

Dort, wo ehemals ein Bergbauingenieur lebte, der Handel trieb mit dem, was die Bergleute für ihre Arbeit brauchten, kann man inzwischen feinstens essen oder selbst in Kochkursen den Löffel schwingen. Das Architekturbüro Reif hat die Villa Busch mit viel Liebe zum Detail modernisiert und saniert. Und so lobte nach der Fertigstellung des Anwesens und erfolgreicher Abnahme Manfred Strauch von der Bauaufsicht Wetzlar: „Ein Schmuckstück im Lahn-Dill-Kreis, eine Perle für Haiger.“

Im Erdgeschoss befindet sich heute die Küche, im ersten Stock die Eventetage für 60 Personen und im zweiten Obergeschoss das neue Restaurant für 40 Personen. Dabei war nicht immer klar, was aus dem Kulturdenkmal werden sollte. Zunächst gab es nämlich Pläne für einen Umbau in ein Mehrfamilienhaus. Nach erfolgter Baugenehmigung allerdings entschied sich die Bauherrschaft gegen das Mehrfamilienhaus und für das Restaurant.

Durch ihre langjährigen Erfahrungen im Denkmalschutz konnten die Architekten die Herausforderungen wie maroder Dachstuhl, zerstörte, neoklassizistische Stuckdecken, nicht tragfähige Holzbalkendecken oder auch Feuchtigkeit in allen Etagen meistern. „Ziel war es, die historische Bausubstanz zu erhalten und Original-Einbauten fachgerecht zu restaurieren“, so Jo Reif.

Vor allem wurden alte Türen, Fliesen und die Stuckdecken restauriert und wiederverwendet: So beispielsweise die historische Haustür, die von Nord-Ost nach Nord-West in die neue Fassade integriert wurde, die erhaltenen Fliesen aus dem Jahr 1912 im Barbereich oder die Stuckdecken, die Spezialisten in den ursprünglichen Zustand gebracht haben. Selbst die Drehlichtschalter sehen aus, als stammten sie aus der Entstehungszeit der Villa oder gar noch früheren Zeiten. Sie sind allerdings neu und wurden lediglich aus Bakelit gefertigt. Kontrastierend dazu: moderne Möbel aus heimischen Hölzern.

www.jo-reif.de

Fotos:

Olaf Jehn

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