Ländlicher Familiensitz

Eine Familie von Landwirten zieht es aufs Land in ein Zweifamilien-Hofhaus

Stürzelberg ist ein Ortsteil von Dormagen und liegt südlich von Düsseldorf auf der linken Rheinseite. Inmitten des Dorfes liegt der Hof der Familie Kallen. Das Ehepaar stammt aus Familien, die seit Generationen Bauern sind – und auch sie selbst sind es mit Leib und Seele. Von ihren Eltern hatten sie den Hof als klassischen Familienbetrieb mit Ackerbau und Viehzucht übernommen. Der Preisverfall in der Landwirtschaft und die Potenziale der guten Böden in dieser Gegend und der nahen, großen Absatzmärkte führte dann in den 1990er-Jahren zu einer Spezialisierung auf Kartoffel-, Spargel- und Erdbeeranbau und damit einhergehend zu einer erheblichen Expansion der bewirtschafteten Fläche. Der Hof und seine Gebäude wurden zu klein und genügten den Anforderungen der neuen Ausrichtung nicht mehr.

Familie Kallen fasste den Beschluss, von der Dorfmitte an den Ortsrand auszusiedeln. Im Jahr 2006 wurde der neue Betriebsstandort eingeweiht. Er bestand zu diesem Zeitpunkt aus zwei großen Industriehallen, die im Laufe der kommenden Jahre um eine dritte erweitert werden sollte. Zudem sollte noch ein Wohnhaus entstehen – als Familiensitz und Zweigenerationen-Doppelhaus, denn mittlerweile waren auch Sohn Johannes und dessen Frau Agathe mit im Betrieb tätig. Die mit Entwurf und Ausführung beauftragten Kölner Architekten Johannes Götz und Guido Lohmann mussten berücksichtigen, dass das Haus im Außenbereich liegt. Das Baurecht beschränkt hier die Wohnfläche auf ein nicht besonders üppiges Maß. Nichtsdestotrotz musste das Haus aber auch in einem ausgewogenen Verhältnis zu den anderen Gebäuden stehen und als Familiensitz eine entsprechend große Kubatur haben. Der der Entwurfsaufgabe innewohnende Konflikt wurde durch ein relativ großes Volumen gelöst, aus dem ein Innenhof „ausgestanzt“ wurde, um die verbleibende Wohnfläche auf das zulässige Maß zu beschneiden. Das Haus wird über ein Baumkarree erreicht, das wie ein Filter zwischen Haus und Hof steht. Durch ein offenes rundes Tor wird der Innenhof betreten. Vier tiefe Rundbogenpaare geben ihm eine prägnante Identität. Im Ziegelpflaster taucht das Bogenmotiv in abgewandelter Form als Kreis wieder auf. In der Flucht des Tordurchgangs liegt der Hauseingang. Er teilt die Grundrissfigur, sodass sich die gewünschten zwei Wohneinheiten in U-Form um den Hof legen. Der Hof liegt außermittig im Baukörper, wodurch die Flügel unterschiedlich tief sind. Im Dach sind die äußeren Flächen mit der gleichen Neigung ausgeführt, die inneren passen sich den verschiedenen Gebäudetiefen an. Der Eingangsflügel ist so schmal, dass die innere Dachfläche entfällt und ein Pultdach entsteht. Die großflächige Holzbeplankung auf der Innenseite verbirgt dabei einen rustikalen Wäschetrockenraum über dem Tordurchgang. Dieser sehr besondere Raum, aber auch die wenigen verwendeten Materialien – Backstein und Eichenholz – und die angewendete Hoftypologie schaffen eine Reminiszenz an alte Bauernhäuser im Rheinland. Auch der umgebende, mit breiten Ziegelbänken gefasste Garten mit seinem Gartenhaus fügt sich da gut in das ländliche Bild.

www.johannesgoetz.com

Wohnfläche: 296 m²
Grundstücksgröße: 11.000 m²
Bauzeit: Februar 2015 – Juni 2016
Bauweise: massiv
Energiekonzept: Gasbrennwertheizung mit unterstützenden Holzöfen

Architekten:

Johannes Götz
www.johannesgoetz.com

Zimmerer und Dachdecker:

Zimmerei Hinck
www.zimmerei-hinck.de
Lothar Husch Dachdeckerei
Telefon: 06552-7408

Basalt:

Steinmetz Bielan
www.bielan-steinmetz.de

Fenster:

Josef Friedrich
www.friedrich-fensterbau.de

Heizung/Sanitär:

Haustechnik Plömacher
www.ploemacher.de

Elektro:

bibo Elektroanlagen
Telefon: 02133-533463

Kamine:

Der Kachelofenbauer Udo Koppitsch
www.derkachelofenbauer.jimdo.com

Estrich und Terrazzo:

Stuckgeschäft Hansen
www.stuckgeschaefthansen.de

Trockenbau:

P. Schnocks Ausbau
Telefon: 02133-46905

Natursteine (innen):

Natursteine Metz
www.naturstein-metz.de

Schreinerei:

Belfakto Schreinerei Notte
www.belfakto.com

Schließzylinder:

Peter Kilbinger
www.kilbinger.de

Fotos:

Jan Kraege
www.jan-kraege.de

Nothing found.

Farbe muss nicht bunt heißen

Atmosphäre im Stadtraum, der Architektur und im  Innenraum wirkt auf das menschliche Wohlbefinden

Harmonischer Dialog

Neuer Baustein einer Waldorfschule im Sinne anthroposophischer Architektur

Freundlicher Schrein

Sanierung, Umbau, Erweiterung und Öffnung des Medizinhistorischen Museums

Funktions- und Landschaftsbezug

Firmengebäude mit Verwaltung und Lagerlogistik orientiert sich zum Naturschutzgebiet

Nothing found.

2085_M03_19_700pixel

Im Stil der Boiserie

Thelen|Drifte entwickelt ein elegantes, ganzheitliches Wohnkonzept für eine Penthousewohnung

YALOU_236-a_01_10_700pixel

Für den täglichen Gebrauch

Zu den Produkten, die Rath in seinem Atelier in Oberbilk zusammen mit D-Tec by rosconi entworfen hat, gehört u. a. Garderobe Yalou

1DSCF6065_10_700pixel

Platz für alle Generationen

Das Quartier Benrath fördert das gemeinschaftliche Miteinander

Cluster mit Naturkontakt

Eine Grundschule mit Sporthalle verbindet kommunikative Lern- und Außenräume

off-Ge01_15_700pixel

Mit Augenmaß nachverdichtet

Off.architekten aus Düsseldorf entwickelten einen Baukörper, der zwischen den eingeschossigen Satteldachhäusern und den mehrgeschossigen…

2028_M07_15_700pixel

La cultura del caffé

Kaffee- und Espressoliebhaber kommen bei Espresso Perfetto voll auf ihre Kosten

IMG_7079_19_700pixel

Auch farblich im Dialog

Der schlichte, quadratische Neubau mit einem rechteckig eingeschnittenen Licht- und Werkhof hat als Solitär westlich des bestehenden Gebäudeensembles…

Im Dialog mit dem Bestand

Im Dialog mit dem Bestand

Die Erweiterung einer Gesamtschule verbindet offene Raumstrukturen mit Ortsbezug